ÖFFENTLICHE BAUTEN

Restaurierung Kirche St. Franz Xaver, Münchenstein

Bauherrschaft:  Römisch-Katholische Kirchgemeinde, Münchenstein
Verfahrensart:  Direktauftrag
Zustandserfassung/ Machbarkeitsstudie:  2017
Ausführung:  2018- 2019

Der Innenraum der Kirche St. Franz Xaver hat eine bewegte 87-jährige Geschichte. 1932 als Wegekirche eingeweiht, wurde sie 1974 in eine profane Arenakirche umgewandelt. Erst 2019 konnte dem Kirchenraum im Rahmen der Gesamtsanierung wieder seine axiale Ausrichtung und die ihm gebührende Stimmung als Sakralraum zurückgegeben werden. Mit der Umgestaltung wurden die vorhandenen Qualitäten, die Typologie der Wegekirche und die Wertigkeit der verwendeten Materialien hervorgeholt. Die neue Inszenierung und räumliche Gliederung schaffen vom Eingang bis hin zum Altarraum eine zunehmende atmosphärische Dichte und Heiligkeit. Der hintere Bereich des Hauptschiffs wurde von den Kirchenbänken befreit und nur mit einem neuen Taufbecken, als Ort der Taufe, möbliert. Die beiden dunkel gebeizten Bankfelder setzen im Hauptschiff einen gewollten Akzent auf dem hellen Kalksteinboden und nehmen Bezug zur Kassettendecke. Der Altarraum in Verlängerung des Chorraums ist zwei Stufen erhöht im Hauptschiff verortet. Die entwickelte Altarmöblierung mit dem neu interpretierten Chorgestühl und dem raumaufspannenden, kunstgeschmiedeten Kreuz unterstützt und schärft das räumliche Konzept des Sakralraums. Gestaltung und Liturgie sind wieder in Einklang mit der Form und Geometrie einer Wegekirche. Die gewählte Farbgebung und Lichtführung ist zurückhaltend und spielt primär mit hell-dunkel Kontrasten, sowie Braun- und warmen Grautönen. Damit wird die Schlichtheit der Kirche unterstrichen und zugleich die dekorative Kassettendecke und die farbigen Kirchenfenster mit ihrer sakralen Wirkung betont. Die akustisch wirksame Rhythmisierung und Überlagerung der Längswände mit Lisenen und einem Fries strecken die gedrungenen Rundbögen, verorten die zu hochliegenden Fenster und schaffen im Übergang von Hauptschiff zu Chorraum eine subtile räumliche Trennung. Der Kirchenraum lädt die Menschen wieder zum Eintreten, Innehalten und Feiern ein.

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